Die Weiße Federlibelle im Profil / engl: White Featherleg
Wissenschaftl. Name: Platycnemis latipes Rambur, 1842
Gattung : Platycnemis – Federlibellen
Familie : Platycnemididae – Federlibellen
Überfamilie : Coenagrionoidea – Schlanklibellenartige
Unterordnung : Zygoptera – Kleinlibellen
Ordnung : Odonata – Libellen
Platycnemis latipes, Männchen Platycnemis latipes, Weibchen
Jeweils ein großes Dankeschön für die Fotos vom Platycnemis latipes Männchen an Thorsten Stegmann (Hamburg) und dem Weibchen an Christian Dreifert (Göppingen).
Wissenswertes:
Die Weiße Federlibelle ist eine recht häufige, westmediterrane Art und ist in Südfrankreich, Spanien und Portugal beheimatet.
Merkmale:
Die Weiße Federlibelle hat, wie der Name schon vermuten lässt, eine weißliche Grundfärbung. Die Weiße Federlibelle ist leicht mit den anderen Arten der Federlibellen zu verwechseln, insbesondere wenn diese noch nicht ihre typischen Farben angenommen haben. Die Tibien des 2. und 3. Beinpaares sind mit langen Borsten versehen und noch deutlicher verbreitert, als das bei den anderen Arten ihrer Gattung der Fall ist. Des weiteren fehlt den Beinschienen die für Federlibellen typische schwarze Mittellinie, was ein recht deutliches Unterscheidungsmerkmal zur am ehesten zu verwechselnden Schwesternart „Blaue Federlibelle“ darstellt.
Bis auf die Hinterleibssegmente 6-10 fehlt auf dem Abdomen der Männchen fast jegliche Schwarz-Zeichnung. Die Weibchen haben auf den Segmenten 2-7 ganz kleine und zarte schwarze Längsstreifen.
Bevorzugter Lebensraum:
nahezu an allen langsam fließenden Gewässern, gelegentlich aber auch an stehenden Gewässern.
Flugzeit:
Mai bis August / September.
Gefährdungsstatus:
Rote Liste europ. Mittelmeerraum: LC = nicht gefährdet
Rote Liste weltweit: NE = nicht bewertet
Besonderheiten:
Im Jahre 1967 wurde die Weiße Federlibelle ganz in der Nähe der deutschen Grenze im Elsass nachgewiesen (Heymer 1968), weshalb die Vermutung nahe lag, dass die Art bald in Deutschland auftauchen könnte. Bisher war dies aber leider nicht der Fall.
1910 bis 1914 (Navas) wurde die Weiße Federlibelle auch auf den Balearen (Mallorca) gefunden, wo sie seither aber nicht mehr auftauchte.
Die Verbreitung von Platycnemis latipes wird als endemisch bezeichnet, was bedeutet, dass eine Art ausschließlich in einem bestimmten Gebiet vorkommt. Die älteren Funde auf Mallorca und dem Elsass sind daher aus meiner Sicht besonders erwähnenswert.
Weitere Fotos von Platycnemis latipes:
Eigene Aufnahmen aus 2017 + 2018 + 2019 entstanden in Andalusien
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Literaturangabe / Quellenhinweise:
Martens, A. (1996): Die Federlibellen Europas – Platycnemididae. Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 626, Westarp-Wissenschaften, ISBN 3-89432-458-9
K. Sternberg, R. Buchwald (1999): Die Libellen Baden-Württembergs Bd. 1, Eugen Ulmer, ISBN 3-8001-3508-6
H. Bellmann (2007): Der Kosmos Libellenführer (Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen). Franckh-Kosmos, ISBN 978-3440106167
GdO (2009) Libellula Supplement 9, Atlas of the Odonata of the Mediterranean and North Africa, ISSN 0723-6514