Schattenlibelle – Caliaeschna microstigma

Die Schattenlibelle im Profil / engl: Eastern Spectre

Wissenschaftl. Name: Caliaeschna microstigma  (Schneider, 1845)

Gattung : Caliaeschna

Familie : Aeshnidae – Edellibellen

Überfamilie : Aeshnoidea – Edellibellenartige
Unterordnung : Anisoptera – Großlibellen
Ordnung : Odonata – Libellen

Caliaeschna microstigma - maleCaliaeschna microstigma - female_IMG_1098
Caliaeschna microstigma, Männchen + Caliaeschna microstigma, Weibchen

Wissenswertes:
Die Schattenlibelle ist im Nahen Osten (Iran, Irak, Syrien, Libanon, Israel), im Kaukasus über den Balkan bis zum östlichen Mittelmeerraum anzutreffen. In Europa gibt es Vorkommen z.B. in Griechenland, Zypern, Türkei, Bulgarien, Kroatien, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Serbien Montenegro und Mazedonien. 

Merkmale:
Die Schattenlibelle ist mit einer Flügelspannweite von 82 mm und einer Körperlänge vom maximal 60mm die kleinste Edellibelle (Aeshnidae) Europas. Männnchen und Weibchen bekommen im Alter stark verdüsterte Flügel. Die Flügelmale sind schwarzbraun und auffallend kurz. Ansonsten ähneln sie den Mosaikjungfern sehr.

Die Männchen haben blaue Augen, der Körper hat eine mattschwarze Grundfärbung, am Hinterleib (Abdomen) mit blassen blauen Flecken, an den Brustseiten befinden sich jeweils 2 gelblich-blauen Seitenbinden, die Antehumeralstreifen sind grünlich-blau und sichelförmig.
Die Augenfarbe der Weibchen ist grün bis graubraun, Abdomen und Thorax sind braun mit gelber, zum Ende des Abdomens dunkler werdender, fast ins grünlich-blau gehender Zeichnung versehen.

Bevorzugter Lebensraum:
Calieshna microstigma ist eine typische „Wald- und Bachlibelle“. Wie der deutsche Name schon zum Ausdruck bringt, meidet die Schattenlibelle die Sonne, ähnlich wie Boyeria irene. Besiedelt werden in erster Linie Gebirgsbäche, Rinnsäle, und unscheinbare Kleingewässer, selbst an Pfützen ist sie anzutreffen.

Flugzeit:
in Europa etwa von Mitte Mai bis August, gelegentlich bis in den Oktober hinein.

Gefährdungsstatus:
Rote Liste Mittelmeergebiet: NT = potenziell gefährdet

Besonderheiten:
Die Schattenlibelle teilt sich ihren Lebensraum häufig mit Arten der Gattungen Quelljungfern und Prachtlibellen. Auf der Suche nach Weibchen patroullieren die Männchen im langsamen Flug etwa 20-30 cm Höhe über der Wasseroberfläche oder dem Waldboden. Die Eiablage der Weibchen findet auf feuchtem Untergrund, meist in der Vegetation am Rande eines Gewässers, ohne Begleitung der Männchen statt.

Schattenlibellen jagen andere Insekten meist hoch oben in den Baumkronen. Selten kann man Caliaeschna microstigma vor 17:00 Uhr beobachten.

Weitere Fotos von Caliaeschna microstigma: 

Caliaeschna microstigma - female
Caliaeschna microstigma - female

Vielen Dank an meinen Berliner Kollegen, Stephan Dörfler, für das Foto der Larvenhäute (Exuvien) von Caliaeschna microstigma:

Caliaeschna microstigma - exuvia / by Stephan Doerfler

Recht herzlichen Dank in die Niederlande an Paul Cools, für die Fotos von Caliaeschna microstigma, Männchen.

Caliaeschna microstigma - male (Schattenlibelle) / by Paul Cools
Caliaeschna microstigma - male / by Paul Cools

Für die Fotos vom Caliaeschna microstigma Weibchen und dem Paarungsrad 1000 Dank in die Niederlande, an Es&Faz.

Caliaeschna microstigma - female / by es&faz
Caliaeschna microstigma - copulation wheel / by Es&Faz from Netherland

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Literaturtipps:

K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948

R.R. Askew (2004): The Dragonflies of Europe (revised edition), Harley Books, England, ISBN 0-946589755

Peters, G. (2006): Die Edellibellen Europas – Aeshnidae. Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 585, Westarp- Wissenschaften. ISBN 3-89432-858-4

GdO (2009) Libellula Supplement 9, Atlas of the Odonata of the Mediterranean and North Africa, ISSN 0723-6514