Steckbrief / Artbeschreibung: Zarte Rubinjungfer, auch Scharlachlibelle oder Späte Adonislibelle / Engl: Small Red Damselfly
Wissenschaftl. Name: Ceriagrion tenellum (de Villers, 1789)
Gattung: Ceriagrion – Rubinjungfern
Familie: Coenagrionidae – Schlanklibellen
Überfamilie: Coenagrionoidea – Schlanklibellenartige
Unterordnung: Zygoptera – Kleinlibellen
Ordnung: Libellen – Odonata
Ceriagrion tenellum, Männchen Ceriagrion tenellum, Weibchen
Wissenswertes:
Die Zarte Rubinjungfer ist eine mediterrane Schlanklibelle. Ihre Hauptareale liegen auf der Iberischen Halbinsel, Italien und Frankreich. In Mitteleuropa sind nur wenige Fundorte bekannt. Die nördlichen Verbreitungsgrenzen verlaufen von Wales bis nach den Niederlanden und nach Nordwestdeutschland, mit Schwerpunkt in Niedersachsen. In der Literatur ist Ceriagrion tenellum auch unter den deutschen Artnamen, Späte Adonislibelle und/oder Scharlachlibelle beschrieben.
Merkmale:
Die Zarte Rubinjungfer ist durch ihre rote Färbung nur mit der „Frühen Adonislibelle“ zu verwechseln. Die Unterscheidung ist durch einen Blick auf die Beine jedoch recht einfach.
Die Weibchen der Zarten Rubinjungfer kommen in vier verschiedenen Erscheinungsformen auftreten:
1) die ersten drei Hinterleibssegmente sind rot, die darauf folgenden fünf Segmente hingegen sind schwarz.
2) die Färbung des Weibchens ist identisch mit der Färbung des Männchens.
3) die Färbung des Weibchens ist fast vollständig schwarz.
4) das Abdomen ist komplett rot, hat aber dunkle Ringe am Ende der mittleren Abdominalsegmente (Hinterleibssegmente).
Bevorzugter Lebensraum:
Quellmoore, Quellrinnsale und in wärmeren Gebieten auch an größeren Seen.
Flugzeit:
Ende Mai bis in den September.
Rote Liste Deutschland: RL V = Art der Vorwarnliste
Rote Liste Österreich: – = kein Vorkommen
Rote Liste Schweiz: EN = stark gefährdet
Besonderheiten:
Die Zarte Rubinjungfer entfernt sich selten weiter als 300 Meter von ihrem Entwicklungsgewässer. Anders als die meisten wärmeliebenden Arten, ist sie nicht gerade als wanderfreudig zu bezeichnen.
Weitere Fotos der „Scharlachlibelle“:
Weitere Arten unserer Schlanklibellen sortiert nach Gattungen:
Gattung = Rubinjungfern – Ceriagrion :
Zarte Rubinjungfer – Ceriagrion tenellum
Gattung = Azurjungfern – Coenagrion:
Hauben-Azurjungfer – Coenagrion armatum
Speer-Azurjungfer – Coenagrion hastulatum
Sibirische (Bileks) Azurjungfer – Coenagrion hylas
Mond-Azurjungfer – Coenagrion lunulatum
Helm-Azurjungfer – Coenagrion mercuriale
Vogel-Azurjungfer – Coenagrion ornatum
Hufeisen-Azurjungfer – Coenagrion puella
Fledermaus-Azurjungfer – Coenagrion pulchellum
Gabel-Azurjungfer – Coenagrion scitulum
Gattung = Becherjungfern – Enallagma :
Gemeine Becherjungfer – Enallagma cyathigerum
Gattung = Granataugen – Erythromma
Saphirauge / Pokaljungfer – Erythromma lindenii
Großes Granatauge – Erythromma najas
Kleines Granatauge- Erythromma viridulum
Gattung = Pechlibellen – Ischnura :
Große Pechlibelle – Ischnura elegans
Kleine Pechlibelle – Ischnura pumilio
Gattung = Zwerglibellen – Nehalennia :
Zwerglibelle – Nehalennia speciosa
Gattung = Adonislibellen – Pyrrhosoma :
Frühe Adonislibelle – Pyrrhosoma nymphula
oder
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Wildermuth & Martens (2014), Taschenlexikon der Libellen Europas: Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt, Quelle & Meyer Verlag (824 Seiten). ISBN: 978-3-494-01558-3
K. Sternberg, R. Buchwald (1999): Die Libellen Baden-Württembergs Bd. 1, Eugen Ulmer, ISBN 3-8001-3508-6
K.-D. B. Dijkstra (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, ISBN 0-953139948
H. Bellmann (2007): Der Kosmos Libellenführer (Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen). Franckh-Kosmos, ISBN 978-3440106167